Mission ImBRASSible

Bad Ischl. Wir schreiben das Jahr 1994. Es ist Sommer. Die Probenarbeit zu den Operettenfestspielen hat gerade begonnen. Mit dabei unsere zwei Protagonisten Sybille und Peter. Die bis dahin nichts voneinander wussten. Liebe auf den ersten Blick? Was denn sonst!

Wir überspringen ein paar Jahre und schreiben das Jahr 2005. Aus Spaß wurde Ernst, aber er heißt doch Felix und ist nun 6 Jahre alt. Und er hat bereits zwei jüngere Geschwister. Aber das tut momentan noch nichts zur Sache. Höchste Zeit, finden die Eltern, dass der Bub ein Instrument lernt. Der Papa spielt ja Tuba. Und Posaune. Blech sollte es also schon sein, wegen der Duette. Aber Tuba ist etwas groß für den Kleinen. Also nimmt Felix die Trompete. Und findet Gefallen daran.

Ja, aber wenn der Vater mit dem Sohne… – das geht nicht. Wo bleibt denn da die Mutter? Also nimmt die studierte Blockflötistin die Posaune zur Hand. Erstens steht eine herum. Zweitens wollte sie schon als Kind ein Blechblasinstrument spielen. Drittens, laut ist es inzwischen eh schon. Und viertens passt es halt so gut dazu, wegen der Trios.

Zwei Jahre kann sich die kleine Schwester Allegra beherrschen. Und dann will sie auch mitmachen. Aber womit? Posaune. Klar. Das spielt ja auch die Mutter. Frauensache halt. Und es ist auch praktisch. Wegen der Quartette.

Mitten drinnen, aber nicht zufrieden der nächste Bub. Zwei Jahre nach Allegra meint Gabriel, noch eine Trompete passt super dazu. Was für seinen großen Bruder richtig ist, kann für ihn nicht falsch sein. Und es macht ja Sinn. Wegen der Quintette!

Erste Aufnahmen entstehen. Papa schreibt die Stücke so um, dass sie passen. Oder die Kinder nehmen passende Instrumente zur Hand. So wird auch mal getauscht. Allegra entscheidet, dass Trompete besser zu ihr passt. Der Papa ist da nicht so sicher. Aber wenn es so ist, bleibt ihm halt nichts übrig und das Repertoire wird angepasst.

Inzwischen hat Laetitia das Instrumenteneinstiegsalter der Pachers von 6 Jahren erreicht. Ja, auf Schläuchen und ähnlichem bläst sie schon lange. Ist ja inzwischen eine Bläserfamilie geworden, und da liegen halt allerlei Hilfsmittel herum. Gut, sie darf also anfangen. Tenorhorn passt zu ihr. Denn davon haben wir gerade eines frei. Und sie soll ja mal unsere Hornistin werden. Da passt das als Einstiegsinstrument. Wegen der Sextette!

So wird musiziert und gesungen, was das Zeug hält. Wettbewerbe werden gespielt und gewonnen. Und alle sind zufrieden. Alle? Nein, ein kleiner Bub wartet auf sein Instrument. Severin heißt der kleine Kraftlackl. Mit Trompete gibt er sich nicht ab. Da bringt er auch keinen ordentlichen Ton heraus. Da muss was Großes her. Tenorhorn? Naja. Tuba wäre ihm recht. Zum Anfangen? Aber die kleine Tuba klingt bei ihm sofort gut! Außerdem - hohes Blech haben wir genug. Also passt das gar nicht so schlecht. Wegen der Septette.

Allegra findet allerdings, Horn passt besser zu ihr. Und die kleine Schwester will jetzt gar nicht auf Horn umsteigen. Laetitia spielt nämlich inzwischen Posaune. Skepsis von den Eltern. Aber versuchen wir es halt. Siehe da: Allegra spielt am Horn sofort, als ob sie nie etwas anderes getan hätte. Also schreibt der Papa wieder einmal die vorhandene Literatur um. Naja, ist ja eine gute Übung.

Wie es weitergeht? Nun, da bleibt nur eins. Jetzt müssen wir wohl eine Heiratsagentur für Blechbläser gründen. Wegen der Literatur für Blasorchester ....